Echte Kamille
„Hoffnung-Harmonie / Alles wird gut!“
Beschreibung:
Die Kamille ist wahrscheinlich das bekannteste Heilkraut bei verdorbenen Magen, Bauchschmerzen und Durchfall. Schon beim Ansehen beruhigt und tröstet die Kamille mit ihren sonnigen Blüten. Im botanischen Namen steckt die Bezeichnung Mater = Mutter oder auch Matrix = Gebärmutter und deutet so auf ein altes Heilkraut in der Frauenheilkunde hin. Was der Mutter hilft, hilft meist auch dem Kind, es lindert Magenkrämpfe und beruhigt die Kleinen. Um Verwechslungen mit anderen Kamillenarten, dem Mutterkraut oder dem Feinstrahl zu vermeiden, zwickt man die einzelne Blüte in der Mitte auseinander, ist der Blütenboden hohl, handelt es sich um die Echte Kamille. Zudem erkennt man die Echte Kamille an ihrem typischen intensiven, kräftigen Aroma.
Die Kamille ist grundsätzlich einjährig mit einer Wuchshöhe von 20 bis 50 cm. Aus einer kurzen, dünnen Wurzel wächst ein aufrechter, meist stark verzweigter Stängel, an dem zahlreiche zierliche, zwei- bis dreifach gefiederte, spitzzulaufende Blätter sitzen. Am Ende der verzweigten Sprossspitzen bilden sich einzelne, gelbe Blütenkörbchen mit weißen, länglichen Hüllblättern. Der Körbchenboden ist zu Beginn der Blüte flach und wird dann kegelförmig hohl. Nach der Blüte bilden sich die bräunlichen, bis zu 2 mm langen Samen, durch die sich die Kamille problemlos vermehren lässt.
Botanischer Name:
Matricaria chamomilla
Volksnamen:
Feldkamille, Kummerblume, Mutterkraut, Garmille
Drogenbezeichnung:
Camomillae flos (Blüte), Chamomillea aetheroleum (ätherisches Öl)
Standort:
nährstoffreicher Boden, Sonne
Sammelzeit:
Juni bis August
Verwendete Teile:
hauptsächlich Blüten, Kraut
Vorsicht:
Bei Allergie auf Korbblütler Verträglichkeit testen
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Chamazulen, Flavonoide, Cumarin Bitterstoffe, Schleimstoffe, Magnesium, Flavonoide, Gerbstoffe, Gerbsäure, Salicylate, Salicylsäure
Wirkung:
krampflösend, entzündungshemmend, antiseptisch, wundheilend, beruhigend, schmerzlindernd, magenstärkend, menstruationsregulierend, austrocknend
Verwendung als Heilkraut:
Kamillentee wirkt beruhigend bei Koliken, Blähungen, Bauchschmerzen, Magenverstimmungen, Durchfall, etc.
Kamillentee wird für Rollkuren bei chronischer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), bei Magenverstimmung und auch bei Zwölffingerdarmbeschwerden verwendet, dabei kommen alle Schleimhäute des Magens mit dem Kamillentee in Berührung
Rollkur: 2 Tassen starken Kamillentee, am besten am Morgen auf nüchternen Magen, sofort trinken. Dann ab ins Bett – 8-10 min auf dem Rücken liegen, dann 8-10 min auf der rechten Seite, 8-10 min auf der linken Seite und dann noch 8-10 min auf dem Bauch liegen
Anschließend noch ca. ½ Std. nachruhen, mindestens 6-8 Tage, am besten ca. 14 Tage anwenden
Kann auch zur Reinigung von Leber, Galle und Niere verwendet werden, bei leichten Nieren- und Blasenleiden fördert Kamillentee die Harnproduktion und wirkt dabei entzündungshemmend und antibakteriell
Dampfbäder und Inhalation mit Kamillentee bei chronischen Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen, bei Reizung der Nasen-, Mund- und Rachenschleimhaut, bei Bronchitis, bei Halsschmerzen. Gurgeln mit Kamillentee oder verdünnen Kamillenöl hilft hier bei Halsschmerzen, bei Entzündungen und Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut
Auch bei bakteriellen Infektionen hilft die Kamille, da manche Bakterien von der Kamille unschädlich gemacht werden
Bäder, Waschungen und Umschläge mit Kamillentee werden bei schlechtheilenden Wunden, juckender und entzündeter Haut zur Hautreinigung empfohlen, Sitzbäder helfen bei Vaginal- und Analentzündungen wie z.B. bei Hämorrhoiden, Weissfluss und Unterleibsentzündungen
Ätherisches Öl aus der Kamille, schon in kleinen Mengen aufgetragen, helfen Wunden und Entzündungen schneller zu heilen
Kamillen in Oliven- oder Sonnenblumenöl ausgezogen kann zum Einreibung bei Asthma, Husten und Gliederschmerzen verwendet werden
In der Frauenheilkunde wirkt die Kamille menstruationsregulierend und krampflösend. Beruhigt die Nerven, sowie Magen und Darm in der Schwangerschaft und unterstützt eine raschere Heilung nach einer Geburt
Die Kamille ist auch ein Kinderkraut und wirkt schon bei Kleinkindern beruhigend und krampflösend auf Magen und Darm. Bei Babys wird das Gänseblümchen verwendet, dieses wirkt milder
Insgesamt wirkt die Kamille kräftigend nach schwerer Krankheit, hilft und beruhigt auch bei Nervosität und Schlaflosigkeit
Sie ist eine Magnesiumeinschleuserpflanze, wenn die Magnesiumaufnahme im Körper gestört ist oder bei Magnesiummangel, unterstützt und erleichtert die Kamille die Magnesiumaufnahme
Kamille kann auch als Tinktur verwendet werden
Verwendung in der Homöopathie:
Chamomilla hilft, auch bei Kindern, bei Koliken, Magen schmerzen, Unruhe, bei Erbrechen, bei Zahnschmerzen, stechenden Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen und Husten
Verwendung in der Küche:
Kamille wird hier kaum verwendet, höchstens noch in Kräuterlikörs und als Blütendekoration für Speisen
Verwendung im Garten:
keine
Geistig und emotional:
wirkt ausgleichend, fördert Harmonie, Toleranz und Erdung, besänftigt Gemüter und vermindert Streitlust, strahlt Geborgenheit und Wärme aus, schenkt Zuversicht und Zufriedenheit,
Es ist gut für mich gesorgt / Ich sorge gut für mich, so wie es meine Mutter für mich getan hat
bringt Schutz, Trost und Kraft bei Ärger und Trauer
gilt als Sinnbild der Kraft in Verbindung mit Bescheidenheit, Demut und Ehrlichkeit
Signatur:
Chiron (der Heiler), Sonne, Venus
Anbau:
Die Kamille ist eine ziemlich anspruchslose Pflanze, die im Garten gern zwischen anderen Kräutern und Gemüsepflanzen gedeihen kann. Auch im Topf auf Balkon und Terrasse lässt sie sich leicht ziehen.
Die Kamille bevorzugt nährstoffreiche, mäßig feuchte Böden und einen sonnigen Standort.
Kamille wird ab Anfang Mai direkt ins Gartenbeet oder in einem größeren Topf ausgesät. Da die Samen sehr klein sind, kann man diese mit etwas Sand mischen, damit die Aussaat nicht zu dicht beieinander liegt. Da die Kamille ein Lichtkeimer ist, werden die Samen nicht mit Erde bedeckt, sondern nur leicht darauf angedrückt.
Besonders bei der Haltung im Topf ist darauf zu achten, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt. Von gelegentlichen, kurzen Trockenphasen erholt sich die Kamille meist recht gut. Wenn der Boden nährstoffreich ist, ist keine Düngung nötig.
Oft jedoch wird die Kamille von Blattläusen und Mehltau befallen. Wenn man den Blattlausbefall frühzeitig bemerkt, hilft oft schon Abspritzen mit Wasser. Bei vermehrtem Befall kann die Kamille mit Brennnesseljauche oder Ackerschachtelhalmabsud behandelt werden.
Wenn die Kamille vom Mehltau befallen ist, hilft nur die Entfernung der ganzen Pflanze, um das Übergreifen auf noch gesunde Pflanzen zu verhindern.
Ernte:
Von der Kamille werden nur die Blütenköpfe ohne Stiele verwendet.
Nur die komplett geöffneten Blütenköpfe enthalten die vollen Wirkstoffe. Idealer Erntezeitpunkt ist der zweite bis fünfte Tag nach den Aufblühen und um die Mittagszeit eines sonnigen Tages. Die abgezupften Blüten werden locker ausgebreitet an einen schattigen, luftigen Ort getrocknet und gut durchgetrocknet in einem Glas dunkel aufbewahrt.
Wer die Kamille als Badezusatz oder vermehrt zur Inhalation verwendet, kann das ganze Kraut gebündelt und kopfüber trocknen, aufbewahrt wird das Bündel hängend an einem dunklen, luftigen Ort oder in einem großen Papier- oder Stoffsack.