Giersch

Botanischer Name
Aegopodium podagraria
Wirkung
antirheumatisch, blutreinigend, entgiftend, entwässernd, harnsäurelösend, mild harntreibend, stoffwechselanregend, entzündungshemmend, wundheilend, schmerzstillend, verdauungsanregend, krampflösend
Verwendung als Heilkraut
Neben der Brennnessel gibt wohl kaum ein anderes Kraut, das so polarisiert wie der Giersch. Entweder ist er das Unkraut schlechthin oder die beliebteste Heil- und Gemüsepflanze.
Die lateinische Bezeichnung Podagraria bezieht sich auf das alte Wort für Fuß-Gicht = Podagra. Giersch ist somit ein altes Heilkraut gegen Gicht, Rheuma, Ischias und Arthritis.
Das enthaltene Kalium unterstützt die Entwässerung und Ausscheidung von Harnsäure und Harnsäurekristallen aus dem Körper. Das hilft nicht nur zur Vorbeugung und Schmerzlinderung bei Gicht, Rheuma und Arthritis, sondern auch bei Blasenreizung, Blasen- und Harnwegsentzündungen und gegen Hämorrhoiden. Dazu kann man frischen Blätter essen und als Tee verwenden, ebenso getrockneter Blätter. Zusätzlich kann starker Tee aus Blättern und Wurzeln als ein entzündungshemmendes, schmerzstillendes, entgiftendes Sitzbad angewendet werden.
Frisches Kraut gequetscht hilft als Umschläge bei Gichtknoten und Rheuma, ebenso bei Insektenstichen, Insektenbisse, bei Schürfwunden, schlecht heilenden Wunden, kleineren Schnittwunden und bei Hämorrhoiden.
Weiters können Umschläge mit dem frischen Kraut oder starken Tee bei Verbrennungen und Sonnenbrand helfen.
Giersch kann auch bei Schnupfen und Verstopfung zur Hilfe genommen werden.
Die jungen Blätter enthalten viele Vitamine, vor allem Vit C, und Mineralstoffe. Diese helfen, oft in Kombination mit vielen anderen Frühjahrskräutern, die Verdauung und den Appetit anzuregen, dadurch natürlich auch den gesamten Stoffwechsel. Giersch unterstützt die Entsäuerung, Entschlackung und Entgiftung des gesamten Organismus und auch des Blutes.
Giersch und Brennnesseln waren in früheren Zeiten wichtige Vitamin- und Mineralstofflieferanten gegen Skorbut
Vorsicht Verwechslungsgefahr
Giersch kann mit giftigen Doldenblütlern, wie Hundspetersilie, Kälberkropf, Schierling verwechselt werden
Unterscheidungsmerkmale:
Giersch hat einen typischen sellerieartigen Geruch und Geschmack
Er hat dreikantige, hohle Stängel und Blattstiele
Blätter sind spitz, leicht behaart und haben einen gezähnten Rand
Verwendung in der Küche
Giersch ist eines der ältesten und wichtigsten Wildgemüse überhaupt, ist ein wichtiger Mineralstoff- und Vitaminlieferant und kann von März bis Oktober geerntet werden.
Neben den Blättern können auch die Blüten und die Samen verwenden werden
Nach den langen und kalten Wintertagen waren früher die Frühlingkräuter, wie Giersch, Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn, etc., die erste Gelegenheit, um wieder Mineralstoffe und Vitamine zu sich zu nehmen. Giersch- und Brennnesselspinat mit Kartoffeln war ein nahrhaftes und einfaches Essen für arme Leute und in Notzeiten. In meiner Küche ist das ein wunderbares Gericht zum Basenfasten.
Vor allem die ersten feinen hellgrünen Blätter im Frühjahr bis zum Frühsommer haben einen feinen, würzigen sellerieartigen Geschmack und eignen sich hervorragend für Wildkräutersalate, für Pesto, in Smoothies und fein geschnitten in Aufstriche. Giersch gehört in jede Kräutersuppe, Neunkräutersuppe oder Gründonnerstagssuppe.
Mit zunehmendem Alter der Blätter wird der Geschmack intensiver und strenger, hier wird dann die Zubereitung als Spinat empfohlen. Bei allen Spinatrezepten kann der Spinat durch Giersch ersetzt werden.
Auch die Blüten des Giersch können für Salate oder als essbare Dekoration verwendet werden. Aus den Gierschblüten und Gierschblätter kann man eine erfrischende Limonade herstellen, wer mag, kann noch Melisse oder Pfefferminze dazugeben.
Verwendung in der Küche
Wer den Giersch im Garten ausrotten möchte, hat fast keine Chance das zu schaffen. Da er viele Mineralstoffe, vor allem Kalium, enthält, kann man ihn als Dünger für starkzehrende Pflanzen, wie Tomaten, Kartoffeln, Kürbis, Zucchini, Gurken, Lauch, viele Kohlarten etc., verwenden.
Signatur
Mond, Merkur, Saturn
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