Thymian
„Lass locker“
Der nächste Schnupfen kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt!
Beschreibung:
Thymian ist ein Tausendsassa unter den Heilkräutern, sein Wirkungsspektrum ist breit gefächert. Wie schon aus dem Spruch erkenntlich, wird er hauptsächlich bei Erkältungskrankheiten der Atemwege eingesetzt. Thymian ist in fast allen im Handel erhältlichen Hustensäften und –tropfen enthalten. Der Name Thymian leitet sich aus dem griechischen Thymus ab, was so viel wie Mut, Stärke, Tapferkeit bedeutet. Thymian stärkt somit auch unser gesamtes Immun- und Nervensystem. Der Thymian mit seinem unverkennbaren, aromatischen Geschmack wird vor allem in der mediterranen Küche eingesetzt.
Der Thymian ist eine mehrjährige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10-40 cm. Die Wurzel entwickeln schnell Seitentriebe, können teilweise auch tief in den Boden reichen. Die aufrechten, vierkantigen Stängel sind stark verästelt und mit kleinen, kurz gestielten, elliptischen Blättern besetzt. Je nach Art und Anbaugebiet können die Farbe und die Größe der Blätter variieren. Die Blätter verströmen den typischen kräftig-aromatischen Duft und enthalten zahlreiche, kleine Öldrüsen, in denen die ätherischen Öle enthalten sind. Zur Blütezeit entwickelt sich Ähren, auch Scheinquirlen genannt, mit kleinen blassrosa bis violetten Lippenblüten. Nach der Blüte entstehen Früchte mit Nüsschen, in denen mehrere runde, schwarze Samen enthalten sind.
Botanischer Name:
Thymus vulgaris
Volksnamen:
Echter Thymian, Gartenthymian, Immenkraut, Römischer Quendel
Drogenbezeichnung:
Thymi herba
Standort:
sandiger, eher karger Boden, Sonne
Sammelzeit:
Mai bis Oktober
Verwendete Teile:
die oberen, nicht verholzten Teile des Krautes mit den Blüten
Inhaltsstoffe:
Thymol, ätherische Öle, Pinen, Cymol, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Eisen
Wirkung:
antiviral, antibakteriell, pilzhemmend, durchblutungsfördernd, kräftigend, nervenstärkend, auswurffördernd, verdauungsfördernd, schleimlösend, krampflösend, harntreibend, appetitanregendantiviral, antibakteriell, auswurffördernd, schleimlösend, krampflösend, harntreibend, kräftigend, nervenstärkend, appetitanregend, verdauungsfördernd, durchblutungsfördernd
Verwendung als Heilkraut:
Anwendung Thymiantinktur: 3 Wochen lang tägl. 2x 1-2 Kaffeelöffel pur (je nach eigenem Empfinden und Alkoholgehalt der Tinktur) oder in ein Glas mit lauwarmem Wasser schluckweise und über die Schleimhäute im Mund gut verteilt einnehmen.
Anwendung Thymian-Oxymel: 3 Wochen lang tägl. 2x 3 EL Oxymel mit Wasser oder Tee vermischen und über den Tag verteilt trinken
Thymian wird vor allem bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt, da er lösende und entkrampfende Wirkung hat
Tees, auch zum Inhalieren, helfen bei Husten, Reizhusten, Bronchitis, Keuchhusten, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen und den damit verbundenen Verschleimungen,
Kinderkraut- leichte Tees für Säuglinge ab den 6. Monat
Thymian ist in fast allen Hustensäften und -tropfen enthalten, auch in Hustensirup für Kindern (Vorsicht oft viel Zucker enthalten)
Tee und verdünnte Tinktur hilft als Gurgelmittel bei Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum und bei Heiserkeit, Thymianhonig oder Thymian-Oxymel in Tees oder löffelweise pur genommen lindert Halsschmerzen und rauen Hals
Ein Brust- oder Halswickel unterstützt die Heilung bei festsitzendem Husten und Halsschmerzen.
Starker Thymiantee oder Thymianöl kann auch als wärmendes, befreiendes Erkältungsbad eingesetzt werden. Bei Verwendung von reinem Thymianöl kann als Trägermittel ein Schuss Milch oder Sahne verwendet werden, damit sich das Öl mit dem Wasser verbinden kann.
Thymian unterstützt und fördert die Verdauung, regt den Appetit an, lindert Beschwerden bei Blähungen und Sodbrennen, er hat regulierende Wirkung bei Durchfall
Auch in Frauenheilkunde wird Thymian eingesetzt. Er wirkt lösend bei Menstruationskrämpfen, reguliert die Menstruation und erleichtert auch Wechselbeschwerden. Seine antiseptische, antibakterielle und harntreibende Wirkung kann bei Blasen- und Vaginalinfektionen eingesetzt werden.
Er fördert und erleichtert den Geburtsvorgang und unterstützt die Heilung nach der Geburt.
Vorsicht: Ätherisches Thymianöl während der Schwangerschaft in kleinen Mengen verwenden
Als Badezusatz und als ÖL zum Einreiben hilft Thymian bei Rheuma, Muskelkrämpfen und Muskelschwäche
Teeabsud oder verdünntes ätherisches Öl unterstützt die Heilung bei Ekzemen, Hauterkrankungen und schlecht heilenden Wunden, Ätherisches Öl pur kann bei Hautpilz und Nagelpilz angewendet werden
Dampfbäder oder Gesichtswasser mit Thymiantee eignet sich auch zur Hautreinigung bei Pickel und Akne
Thymianwein hilft als Stärkungsmittel Schlaganfallpatienten, bei Schwächezuständen im Alter oder nach schwerer Krankheit, auch bei Stimmungsschwankungen, leichten Depressionen und bei Melancholie kann Thymian das Nervensystem stärken
Getrockneter Thymian in Säckchen gefüllt eignet sich als Mottenmittel im Kleiderschrank
Thymian ist eine Einschleuserpflanze für Eisen, d.h. wenn die Eisenaufnahme im Körper gestört ist, hilft Thymian dem Körper Eisen aus der Nahrung aufzunehmen
Verwendung in der Homöopathie:
Thymus vulgaris wird hauptsächlich bei Husten und bei Magenverstimmungen gegeben
Verwendung in der Küche:
Thymian ist ein wichtiges, unverzichtbares Würzmittel in der Küche, besonders oft wird es in der mediterranen Küche verwendet, kommt es doch ursprünglich auch von dort.
Passt zu fast allen Kartoffelgerichten, zu Gemüseeintöpfen, wird gerne auch zum Würzen von Wild, Lamm und besonders bei fetten Fleischgerichten wie Gans, Ente verwendet
Frischer Thymian auf der Fensterbank vertreibt lästige Fliegen, z.B. beim Obst, aus der Küche
Geistig und emotional:
Thymian ist ein Begleiter im Leben
Verleiht Mut und Tapferkeit, vertreibt Depression und Traurigkeit, bei unverarbeiteter Trauer, die man noch nicht losgelassen hat, zur Reinigung und Lösung sowohl körperlich als auch geistig;
verbessert die Konzentration und Selbstbewusstsein, unterstützt geistige Frische und verstärkt die Kommunikation
Schutzkraut vor negativen Einflüssen und magischen Angriffen, Zauberkraut gegen Erdstrahlen
Wird bei Liebesräucherung als Aphrodisiakum verwendet
Wurde den Göttinnen Aphrodite, Freya gewidmet, aber auch der Gottesmutter Maria, diese hat die Krippe Jesu damit ausgepolstert, Maria selbst hat den Thymian gesegnet
Griechen und Römer glaubten, dass die Seele der Verstorbenen im Thymian wohnen würde
Signatur:
Venus, Mars
Anbau:
Wildwachsend findet man bei uns den Quendel, oft auch als Wilder Thymian oder Sandthymian bezeichnet.
Man kann Thymian selbst aussäen, doch das ist meist eine langwierige und eher komplizierte Sache. Wer möchte, kann es gerne versuchen.
Die Blumen- oder Kräutererde für den Thymian sollte immer mit ca. 40% Sand vermischt werde. Da er ein Lichtkeimer ist, den Samen nur leicht auf der Erde andrücken. Nach ca. 2 bis 3 Wochen wachsen die ersten Blätter.
Die beste Zeit der Aussaat im Freien ist April bis Juni, im April jedoch auf eventuell kalte Tage und Frostnächte achten, da die jungen Pflanzen noch sehr frostempfindlich sind. Man kann den Thymian ab Ende Februar auch im Haus vorziehen und nach den Eisheiligen in Beet oder Terrasse auspflanzen.
Auch über Triebstecklinge lässt sich der Thymian vermehren. Dazu ca. 5 bis 10cm lange Triebe abschneiden, in einem Glas mit Wasser anwurzeln lassen oder direkt gleich in die Erde stecken.
Einfacher ist es, wenn man eine fertige Topfpflanze im Fachhandel kauft. Die beliebtesten Sorten sind, neben dem Echten Thymian, der Zitronen- und der Orangenthymian.
Der Thymian bevorzugt sandige, eher karge Böden und einen vollsonnigen Standort. Er wird im Abstand von ca. 25 cm gepflanzt, da er genügen Platz braucht. Bei Beetbepflanzung ist kein Düngen notwendig, höchstens im Frühjahr ein wenig frische Komposterde dazugeben. Bei einer Topfbepflanzung kann man je nach Topfgröße und Erdmenge alle 2 Monate mit den Gießwasser einen Dünger zugeben.
Auch beim Gießen ist der Thymian eher anspruchslos und verträgt Trockenheit sehr gut. An sehr heißen und sonnigen Tagen sollten vor allem Topfpflanzen ordentliche gegossen werden. Staunässe unbedingt vermeiden!
Der Echte Thymian ist winterhart und kann draußen überwintern, ev. kleine Töpfe ein wenig einwickeln und an einem geschützten Platz stellen.
Da der Thymian von unter her verholzt, wird nach dem Winter ein kräftiger Rückschnitt empfohlen, dadurch wird der Austrieb der jungen Triebe gefördert.
Ernte:
Bevorzugt geerntet werden beim Thymian die Triebspitzen noch vor der Blüte. Auch die Blüten können verwendet werden, jedoch sind die Triebspitzen wirkstoff- und aromareicher.
Man kann den Thymian gebündelt aufgehängt oder ausgebreitet an einem luftigen, schattigen Ort trocknen lassen. Auch eine schnellere Trocknung im Ofen ist möglich, hier ist allerdings darauf zu achten, dass die Temperatur 35 Grad nicht übersteigt, weil sich sonst die ätherischen Öle verflüchtigen und die Wirkung des Krautes weitestgehend zerstört wird. Nach der Trocknung den Thymian in Papier- oder Stoffsäcken aus Naturmaterial oder in Gläsern dunkel aufbewahren.